Lauenstein

Im Müglitztal, dem schönsten Tal Sachsens, wie es einst König Johann von Sachsen nannte, liegt Lauenstein, der seit 1996 zu Geising gehörende Stadtteil.

In mittlerer Höhenlage (470 - 710 m), durch Berge und Wälder vor rauhen Winden geschützt, zeigt der Ort noch heute den Charakter einer Burgstadt. Auffällig ist der fast quadratische Markt. Das "Städtchen" fügt sich unmittelbar an die Schlossbauten an. Reste der alten Stadtmauer sind noch vorhanden.

Auf dem steil abfallenden Marktplatz steht das Wahrzeichen der Stadt: der Falknerbrunnen. Neben den kunsthistorischen Erlebnismöglichkeiten erschließt sich dem Besucher auch ein umfangreiches Wandergebiet. Das Freizeitangebot wird ergänzt durch den Reiterhof, die Sternwarte, Freibad und Sauna sowie die Schlossbibliothek. Vereine und Organisationen sorgen für reges kulturelles und sportliches Geschehen im Ort.

Die Geschichte der ehemals selbstständigen Stadt ist zugleich die Geschichte der Burg. Sie bildete im 13./14. Jhd. den Ausgangspunkt für die planmäßige Anlage der Stadt und die Besiedlung des umliegenden Landes. Bergleute ließen sich nieder, die in und um Lauenstein Silber-, Kupfer- und Zinnerze fanden. Um 1340 bestanden hier drei Eisenhammerwerke, deren Produkte durch ihre gute Qualität sehr gesucht waren. 1487 begann der Zinnabbau, der sich bis zum Ende des 18. Jhds. halten konnte. Der Reichtum der Grundherrschaft Lauenstein begründete sich vorwiegend durch den Zinnabbau. Reliefdarstellungen am Schlossportal weisen auf die Bedeutung des Bergbaus hin. Lauenstein wurde 1494 durch den Kurfürsten das Stadtrecht zugesprochen. Eine schon früh begründete Schützengilde erhielt 1496 ihre Satzung und war der Stadt wiederholt von Nutzen. Für den Bedarf der Burg, des Städtchens und der dazugehörigen Dörfer hatten sich früh Handwerker und Kleinhandelstreibende angesiedelt. Aber fast alle lebten nebenbei von der Landwirtschaft. Bis in die Gegenwart hinein gab es in Lauensfein Stadtbauern.

Um 1840 zählte Lauenstein bereits 600 Einwohner, um 1900 waren es 870. Nach dem Erliegen des Bergbaus Ende des 18. Jhds. brachten vorübergehend Stroh- und Bastflechterei, Spitzenklöppeln, Stuhlbauerei und Spielwarenherstellung einen teils kärglichen, teils besseren Verdienst. In der Gegenwart findet man neben den üblichen Haupterwerbszweigen eines Marktortes Gewerbebetriebe des Elektrohandwerks und der Baubranche, sowie einen größeren Hersteller von Bauteilen der Mobilfunksende- und Empfangstechnik.

Der Fremdenverkehr entwickelte sich in Lauenstein zunehmend als Einnahmequelle für die Bevölkerung.

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