Liebenau

In einem offenen, beinahe geradlinigen Tal mit sanften Hängen und breitem Boden ist Liebenau weitläufig angelegt. Mit einer Länge von 3,5 km reicht der Ort von 625 m bis 530 m über NN. Erst nach dem Zusammenfluss des Dorfbaches mit der Trebnitz gewinnt das Tal Tiefe, Enge und damit landschaftlichen Reiz.

Auch für Touristen und Besucher hat der ländliche Ort durchaus attraktive Angebote. Ein Kleinod ist die historische Dorfkirche "Zu den zwölf Aposteln", der älteste sakrale Bau des Kirchbezirkes. Die Entstehung der Kirche wird auf die zweite Hälfte des 14. Jhds., etwa 1370, geschätzt und sie ist ein besonderes Baudenkmal. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Liebenauer Bauernmuseum. Es zeigt eine Sammlung landwirtschaftlicher Maschinen, Geräte und Gegenstände aus der einzelbäuerlichen Wirtschaft bis zur Gegenwarf und die Entwicklungsgeschichte des Ortes.

Wanderfreunden bieten sich geruhsame Spazierwege in weiter Landschaft.Das kulturelle Leben und Brauchtum wird bestimmt durch eine Vielzahl an Vereinen und Organisationen. Interessant ist auch eine Nutzung der Schießsportanlage.

Das Siedlungsbild Liebenaus verrät die bäuerliche Dorfanlage mit Waldhufenflur. Vorherrschend ist hier der Zweiseithof.

Liebenau gehört zu den frühesfen Dorfanlagen des Osterzgebirges und war Bestandteil der Herrschaft Lauenstein.

1340 wird der Ort erstmals urkundlich als "Liebenow" genannt. Er entstand im mittleren 13. Jhd. im Zuge der großen Rodungen in dieser Gegend, bedingt durch den Silberbergbau. Der Name hängt mit dem Eigenschaftswort "lieb" zusammen und bezeichnet die Siedlung als eine "angenehme, zusagende in der Aue...".

Die Verkehrslage Liebenaus an der Straße vom Dresdner Elbtal nach Kulm in Böhmen wurde dem Dorf im Kriegsgeschehen der Jahrhunderte oft zum Verhängnis: Plünderungen und Hungersnot brachten genauso viel Elend wie Pest und Nervenfieber. Die Bevölkerungszahl sank, Handel und Gewerbe kamen zum Erliegen, die Bevölkerung verarmte durch die vielfachen Steuern und Abgaben.

Liebenau war immer ein ausgesprochenes Bauerndorf. Bereits seit seiner Gründung spielte die Landwirtschaft eine große Rolle und stellte die Haupterwerbsquelle dar. Noch zu Beginn des 19. Jhds. beschäftigte man sich mit Flachsspinnerei und Leinweberei. Industriemäßig entwickelte sich der Ort nicht erheblich, auch heute gehört die Landwirtschaft zu den Erwerbsquellen der Bewohner.

In der Gegenwart siedelten sich private handwerkliche Betriebe wie Spenglerei, Schlosserei, Elektrohandwerk, Landschaftspflege und Baugewerke an. Die Tradition der erzgebirgischen Volkskunst auf dem Gebiet der Zinnbearbeitung pflegt ein kleiner Familienbetrieb im Ort.

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