Fürstenau

Als Oase der Ruhe für den erholungssuchenden Gast liegt Fürstenau in ländlicher Idylle des Erzgebirgskammes. Der Ort steigt von 680 m bis 740 m u.d.M. an. Typisch erzgebirgisch soweit das Auge reicht: Felder, Weiden und blühende Bergwiesen weisen auf den bisherigen Haupterwerbszweig der Bewohner hin - die Landwirtschaft.

Im Ort Fürstenau befindet sich der Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer zur Tschechischen Republik. Wanderfreunden, die das benachbarte Tschechien besuchen möchten, bietet sich ein Ausflug bis zum Aussichtspunkt „Mückenberg" und von dort über den Kammweg wieder zurück oder per Sessellift weiter nach Krupka (früher Graupen) mit seiner bekannten Basilika Mariaschein und anderen Sehenswürdigkeiten.

Reges Vereinsleben bereichert das Geschehen im Ort: von kulturellen Veranstaltungen bis hin zu sportlichen Wettkämpfen.

Aus der Dorf und Fluranlage geht hervor, dass Fürstenau als bäuerliche Siedlung in Form eines Waldhufendorfes angelegt wurde. Die älteren Gebäude bringen den Charakter des Gebirgsdorfes deutlich zum Ausdruck: Erdgeschosshaus mit starkem Bruchsteinmauerwerk, kleine Fenster, schindelbeschlagene Giebel, Vorhäuschen vor der Eingangstür.

Die Gründung des Ortes Fürstenau erfolgte um die Mitte des 13. Jhds. in der ersten Rodungszeit des Erzgebirges. Die erste Urkunde von 1324 nennt neben Fürstenwalde den Ort „voerstenowe". 1350 wird der Dorfname „Furstenow" und 1520 „Fürstenow" geschrieben. Das Dorf war immer ein Bestandteil der Herrschaft Lauenstein. Im Jahre 1542 triff neben dem alten Fürstenau ein "Oberdorf" auf, in dem bereits 16 Bauern siedelten. Hauptsächlich zwischen 1529 und 1540 fanden Nachbesiedelungen statt, mit angeregt durch den wachsenden Zinnbergbau in der Gegend. Haupterwerbszweig blieb aber nach wie vor die Landwirtschaft. Das Dorf wurde in Niederdorf und Oberdorf geschieden. Den Hauptverkehrsweg bildete die Alte Höhenstraße von Geising über Fürstenau nach Graupen. Auch heute wird Landwirtschaft, doch in geringerem Maße, betrieben. Viele Einwohner gehen auswärts einer Beschäftigung nach. Industriell erlebte der Ort keinen größeren Aufschwung.

Sehenswert ist die Kirche von Fürstenau. Sie wurde 1885 - 1887 erbaut. Noch Mitte des 19. Jhd. zogen alljährliche Prozessionen aus den nahen böhmischen Orten zur alten Fürstenauer Wehrkirche, die dadurch ein katholischer Wallfahrtsort auf protestantischem Boden war.

Erwähnt werden soll an dieser Stelle die Siedlung Gottgetreu, welche wiederum von aus Böhmen emigrierten Protestanten gegründet wurde.

Sie liegt zwischen Müglitz und Fürstenau malerisch an einem Berghang. Anstelle einer Kirche wurde im Ort ein Glockenturm errichtet und weiter gepflegt.

Zahlreiche Wanderwege gestatten jedem Gast, die Natur und Landschaft kennenzulernen. Von der "Pfarrhöhe" und der "Traugotthöhe" aus genießt man einen herrlichen Ausblick über das Osterzgebirge, teilweise bis ins Elbsandsteingebirge.

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